Mit der Gründung der Kommunistischen Internationale (Komintern) 1919 in Moskau, die sich bemüht hat, eine Weltrevolution auszulösen, wurden die sowjetische Ideologie und Ästhetik über verschiedene Netzwerke nach Westeuropa, Asien und Amerika exportiert. Das Ziel war es, das sowjetische Modell als „Sozialismus in einem Lande“ in andere Länder zu verpflanzen. Während in der ersten Phase versucht wurde, regionale Kader auszubilden, ist man in den 1930er Jahren dazu übergegangen, durch eigene Kader die Kontrolle auszuüben. Obwohl die Sowjetunion im Umgang mit andern Völkern in vielen Hinsichten das Erbe des russischen Imperiums antrat, inszenierte sich das multinationale Staat als Bekämpfer des Kolonialismus, Rassismus und Faschismus. In der Veranstaltung werden neben der Sowjetunion in der Periode nach der Oktoberrevolution, im Stalinismus sowie nach dem Zweiten Weltkrieg auch die Kunst in verschiedenen Ländern des Ostblocks sowie in anderen kommunistischen Ländern wie China und das abtrünnige Jugoslawien vorgestellt. Es wird gezeigt, dass es in kommunistischen Ländern nicht nur den Sozialistische Realismus, sondern auch modernistische Stile gab, die sich auf utopische Ideale des Kommunismus beriefen. In die Veranstaltung wird auch eine Tagung über Comics im Kommunismus: Zwischen Propaganda und Subversion am 2-4. Februar integriert, die im Zeitgeschichtlichen Forum stattfinden soll.
- Trainer/in: Tanja Zimmermann