Devianz bedeutet Abweichung – und ist für die Soziologie sehr interessant. Sie betrifft den Grenzbereich des jeweils als normal bestimmten Sozialen, ist also Handeln auf der Grenze. Was können wir über die Konstituierung unserer sozialen Beziehungen und Ordnung lernen, wenn wir uns damit auseinandersetzen? Im Seminar beschäftigen wir uns mit dieser Frage insbesondere am Beispiel abweichenden Verhaltens junger Menschen. Wir beginnen mit einigen „klassischen“ Studien aus dem Umfeld der Chicago School, und widmen uns dann aktuellen Forschungen zu juveniler Devianz und den gesellschaftlichen Kontrollreaktionen, wie sie bspw. in Haftstrafen, aber auch Präventionsprogrammen und Resozialisierungsmaßnahmen, zum Ausdruck kommen. Ziel des Seminars ist es, das Phänomen Devianz theoretisch, empirisch und in seiner gesellschaftlichen Bearbeitung aus kultursoziologischer Perspektive zu beleuchten.

Semester: WiSe 2022/23