Kunstvermittlung ist ein dynamisches Feld, das zwischen praktischen Tätigkeiten der Vermittler*innen, Kurator*innen und Künstler*innen sowie theoretischen Auseinandersetzungen angesiedelt ist. Unscharfe Grenzen zwischen der Produktion, dem Ausstellen und der Rezeption zeitgenössischer Kunst lassen experimentelle Zugänge hinsichtlich der Adressierung des Publikums zu. Die Idee der Kunstvermittlung als etwas der Kunst bzw. der Ausstellung Untergeordnetes, das außerdem auf dem Defizitmodell (dem Publikum mangelt es am Expertenwissen) basiert, wird nach und nach in neueren Theorien und Praxen in Frage gestellt. Der Fokus der Übung liegt auf Ansätzen, die klassische Vermittlungsstrategien und Formate hinterfragen und Vermittlung als eine emanzipatorische und prozessorientierte Praxis verstehen. Ihre praktischen und theoretischen Hintergründe werden anhand von gemeinsamer Lektüre theoretischer Texte und mittels konkreter Beispiele sowohl aus der institutionellen als auch der unabhängigen Ausstellungspraxis in Leipzig betrachtet.

Semester: WT 2022/23