Die Veranstaltung ist an der Schnittstelle zwischen kunsthistorischer Praxis, Geschichte und Theorie angesiedelt, es vereint also den Blick auf ausgewählte Beispiele der Authentifizierung mit einer Reflexion über deren historische Bedingtheit und ideologische Grundierung. Ein kleiner Teil des Seminars soll nach Möglichkeit im Museum oder in einer Sammlung vor ausgewählten Originalen stattfinden. Für den Rest des Semesters stehen folgende Positionen im Mittelpunkt: die Methode Giovanni Morellis und deren Rezeption und Kritik (z.B. durch Carlo Ginzburg) sowie die Ausführungen Max J. Friedländers und deren historischer Kontext. Zur Diskussion im Seminar stehen u.a. folgende Fallbeispiele: Der „Holbeinstreit“; Sandro Botticellis „Mann mit der Medaille“ und weitere Neuzuschreibungen; die Raffael zugeschriebene „Hl. Familie mit dem Lamm“; die sog. „Rothchild-Bronzen“ und der sog. „Fifth Avenue Cupid“ mit ihren Zuschreibungen an Michelangelo. Zudem wird es um den kürzlich Leonardo da Vinci zugeschriebenen „Salvator Mundi“ gehen sowie ausgehend von diesem Beispiel um die aktuellsten Methoden der Authentifizierung von Kunstwerken und um die Bedingungen des globalen Kunstmarktes. In diesem Zusammenhang ist der Besuch einer internationalen Tagung zum „Salvator Mundi“ verpflichtend, die in Leipzig vom 13. bis zum 15. Oktober d.J. im Vortragssaal der Universitätsbibliothek stattfindet. Leistungsnachweise: Kurzreferat, Gruppenarbeit und Hausarbeit.


Semester: WiSe 2022/23