In mehreren vorhergehenden Seminaren haben Studierende mithilfe selbst erhobener narrativer Interviews analysiert, wie politische Alltagsdiskurse gestrickt sind. Die Vorannahme dabei war, dass (fast) niemand unpolitisch ist; das Denken und Sprechen über Politik unterscheidet sich jedoch von dem politischer und politikwissenschaftlicher Expertinnen und Experten. Herausgekommen ist eine ganze Reihe interessanter Narrationen, aus denen sich beispielsweise (aber nicht nur) Konsequenzen für die Politische Bildung ableiten lassen.
Während die Leitfäden bisher eher offen gestaltet waren und nur allgemein Politikverständnisse eruieren sollten, versuchen wir diesmal eine thematische Schwerpunktsetzung und befragen Menschen, die in ihrem beruflichen Alltag mit der Umsetzung der Corona-Maßnahmen befasst sind: Ordnungsamt, Gesundheitsamt, Polizei, Impfzentrum, Ärztinnen und Ärzte etc. Voraussetzung dafür wäre, dass die pandemische Lage nicht mehr so angespannt ist, damit die Interviewees überhaupt zur Verfügung stehen und möglichst Face-to-face-Interviews möglich sind.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Zusammenarbeit in Zweier-Gruppen ist möglich) identifizieren Interviewees, erarbeiten einen Leitfaden, führen qualitative Interviews und werten sie aus. Ziel ist es, sowohl die Fragestellung zu beantworten als auch methodische Fähigkeiten und Kenntnisse zu vertiefen.
- Trainer/in: SchmidtDaniel