Modul 06-004-105-1 Einführung in die Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte (18. – 20. Jh.) Bachelorstudium

Dr. Christa Klein


montags, wöchentlich, 15:15 – 16:45 ab 05.04.2022, SG S 2-20

In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit der Geschichte von Sinti:ezze und Rom:nja in Europa mit Fokus auf Deutschland und Rumänien. Im Zentrum des Interesses steht der Porajmos (Ian Hancock, „das Verschlingen“) bzw. Samudaripen, der Genozid an Sinti:ezze und Rom:nja während des Nationalsozialismus, in dem mehr als 500.000 Menschen ermor-det wurden und der erst 1982 anerkannt wurde. Inzwischen ist einiges aufgearbeitet wor-den – und vieles immer noch nicht. In diesem Seminar machen wir uns auf die historische Spurensuche, fragen, recherchieren, gehen in Archive. Wir starten direkt in Leipzig – In der 2. Sitzung besucht uns Daniel Weißbrodt, der im Auftrag des Romano Sumnal e.V. die Ge-schichte der Leipziger Sint:ezze und Rom:nja erforscht – und blenden von dort aus auf die verschiedenen, aber miteinander verflochtenen Prozesse in Deutschland und Rumänien auf. Dabei fragen wir auch nach Formen von Eigensinn, mit dem sich Sinti:ezze und Rom:nja dem Regime entzogen oder zur Wehr setzten.

Literatur:

Zimmermann, Michael (1996), Rassenutopie und Genozid. Die nationalsozialistische „Lösung der Zigeunerfrage“, Hamburg: Christians.
Krahl, Kathrin; Meichsner, Antje (Hg.), Viele Kämpfe und vielleicht einige Siege, Dresden: HBS, S. 76-86, URL: https://www.boell.de/sites/default/files/2016-08- viele_kaempfe_und_vielleicht_einige_siege.pdf (2023.02.20).

Cioabă, Luminița Mihai (2006), Romane Iasfa, URL: <https://www.facebook.com/SasTajNasRomSinti/videos/romane-iasfa-luminita-mihai-cioaba- romania-2006/423277255660797/> (Interviews mit Überlebenden aus Rumänien).


Semester: ST 2023