« ... étudier la C[hanson de] R[oland], c’est bien ce par quoi l’on est médiéviste »: Gemäß diesem Diktum von Ber­­nard Cerquiglini (1981) untersuchen wir in diesem Seminar den wohl bedeutendsten Text des fran­zö­si­schen Mittelalters, nämlich das gegen Ende des 11. Jahrhunderts ver­fasste, später zum Nationalepos stili­sier­te Rolandslied. Neben der Frage nach der Ent­ste­hung des Heldenlieds zwischen mündlicher Dich­tungs­­tra­dition und gelehrter, schrift­sprach­licher Konzeption werden wir uns mit den sprachlichen Beson­der­hei­ten der anglonormannischen Fassung (Handschrift O, Ms. Digby 23), mit einer nordita­lie­nischen („fran­ko­italienischen“) Version des Epos aus dem 14. Jahrhundert und mit seinem Stellenwert in der fran­zösi­schen National­phi­lo­logie des späteren 19. Jahrhunderts auseinandersetzen.

Zur Anschaffung empfehle ich die zweisprachige Reclam-Ausgabe (€ 12,80); das darin enthaltene Nach­wort von Egbert Kaiser (1999) sollten alle Teilnehmer bis zum Semesterbeginn gelesen haben: Das alt­­französische Rolandslied. Zweisprachig. Übersetzt und kommentiert von Wolf Stein­sieck. Nachwort von Eg­bert Kaiser (Reclam Universal-Bibliothek 2746). Stuttgart (2015): Reclam.

Das Seminar beginnt am Mittwoch, 18. Oktober.


Semester: WiSe 2023/24