
Allgemein wird unter Deindustrialisierung der durch die Ölkrise zu Beginn der 1970er Jahre katalysierte Übergang der westlichen Gesellschaften von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft und die damit verbundenen sozialen und politischen Veränderungen und Konflikte verstanden. Damit einher ging die Diskussion um die Ausgestaltung der (Post-)Moderne in einem Zeitalter, das sich vom dauerhaften Wachstum auf der Basis fossiler Brennstoffe verabschieden musste. Wie genau vollzog sich dieser Strukturwandel, der seit den 1970er Jahren die westeuropäischen Staaten erfasste – und welche ökonomischen und gesellschaftlichen Prozesse fanden zur gleichen Zeit in den Staaten des Ostblocks statt? Wir befassen uns mit den Charakteristika dieser Veränderungen in Ost und West, fragen nach Parallelen und Verflechtungen, und untersuchen, wie sich die Transformation nach dem Ende der Blockkonfrontation 1989/90 gestaltete.
Literatur: Stefan Berger u. a. (Hg.): Kulturelle Langzeitfolgen industriellen Strukturwandels. Ruhrgebiet – Tschechien – Slowakei, Leipzig 2022. Chris Hann (Hg.): The postsocialist agrarian question. Property relations and the rural condition, Münster 2003. Lutz Raphael: Jenseits von Kohle und Stahl. Eine Gesellschaftsgeschichte Westeuropas nach dem Boom, Berlin 2019. Klaus Roth (Hg.): Arbeit im Sozialismus, Arbeit im Postsozialismus. Erkundungen zum Arbeitsleben im östlichen Europa, Münster 2004.
- Trainer/in: StürmerRhena