Das gesellschaftliche Zusammenleben in modernen Gegenwartsgesellschaften ist grundsätzlich staatlich über ein kodifiziertes Normensystem in Form von Gesetzen geregelt, deren Nichteinhaltung mit Sanktionen belegt ist. Trotzdem stellt normabweichendes Handeln ein ubiquitäres Phänomen dar, mit dem sich die Soziologie und Nachbardisziplinen wie Ökonomie, Psychologie und Kriminologie traditionell intensiv auseinandersetzen. Im Rahmen des Seminars werden die bedeutsamsten Theorien zur Erklärung abweichenden bzw. kriminellen Handelns und deren empirische Evidenzen besprochen sowie in einem größeren soziologischen Bezugsrahmen verortet. Weiterhin werden aktuelle Themen wie die Debatte um die systematische Sammlung und KI-basierte Auswertung riesiger Datenmassen mit Informationen über Bürgerinnen und Bürgern sowie die großflächige Implementierung von Videoüberwachungssystemen zur Kriminalitätsprävention behandelt.
- Trainer/in: Heinz Leitgöb