Ziel der Lehrveranstaltung ist es, ein kritisches Bewusstsein darüber zu entwickeln, wie Filme und Serien als mediale Produkte einer Gesellschaft, einen Beitrag zur Konstruktion von Wirklichkeit leisten. Um dieses Verständnis zu entwickeln, ist das Erlernen bzw. Auffrischen von filmanalytischen Methoden als Handwerkszeug essenziell. Im Seminar werden wir uns deshalb mit filmanalytischen Methoden der popkulturellen Darstellung von Wissenschaft und Wissenschaftler:innen widmen. Wir werden unterschiedliche fiktionale und non-fiktionale Formate betrachten, Inszenierungs- und Authentifizierungstrategien der Institution Wissenschaft in den Medien Film und Serie kennenlernen, Genretheorie sowie Theorien des Dokumentarfilms einarbeiten und mithilfe der Cultural Media Studies und Feminist Film Studies kritisch reflektieren, was diese mediale und popkulturelle Repräsentation von Wissenschaft in den Rezipierenden bewirkt. Anhand von Beispielen wie Arrival, Oppenheimer, Coded Bias, Picture A Scientist, Jurassic Park, X-Files, Gorillas in the Mist, Hidden Figures und Star Trek wollen wir hinterfragen, welche gesellschaftlichen Ansprüche und Erwartungen aus diesen Darstellungen von Wissenschaft resultieren können. Wir wollen reflektieren, welche Wechselwirkungen auch zwischen der Institution Wissenschaft, der Gesellschaft und praktizierenden Wissenschaftler:innen entstehen können. Ein kritisches Augenmerk wollen wir hierbei auch auf intersektionale Filmstudien und die (Mis-)Repräsentation von FLINTA*, PoC und anderen marginalisierten Gruppen legen.  

Mögliche Beispiele: Oppenheimer, Imitation Game, Hidden Figures, Don’t Look Up, Jurassic Park, 2001: A Space Odyssey, Gravity, Arrival, Interstellar, Gorillas in the Mist, Black Panther, Iron Man, Avengers, Coded Bias, Picture a Scientist, Mit Lichtgeschwindigkeit zum Impfstoff, Agree to Disagree, CSI, Akte X, Star Trek, Big Bang Theory

Prüfungsleistung:     Portfolio (Teilleistung: Exposé einer Forschungsarbeit)

Literatur (Auswahl): 

  • Fiske, J., Jenkins, H. (2011): Television culture (2. Aufl.). London ; New York: Routledge.
  • Hattendorf, M. (1999). Dokumentarfilm und Authentizität: Ästhetik und Pragmatik einer Gattung (2. Aufl.). Konstanz: UVK-Medien.
  • Hall, S. (1996): Critical dialogues in cultural studies, Hrsg. David Morley und Kuan-Hsing Chen. London: Routledge.
  • Hooks, B. (1992): The Oppositional Gaze. In: Black Looks – Race and Representation. Boston: South End Press, pg. 115-131.
  • Keppler, A.;Peltzer, A. (2015): Die soziologische Film-und Fernsehanalyse: Eine Einführung. Berlin: De Gruyter Oldenbourg
  • Mikos, L. (2021): Aktuelle Methoden der Filmanalyse. In: Geimer, A., Heinze, C., Winter, R. (eds) Handbuch Filmsoziologie. Springer VS, Wiesbaden.
  • Mulvey, L. (1975): Visuelle Lust und narratives Kino. In: Peters, K., & Seier, A. [2016]. Gender & Medien-Reader (1. Auflage.). Zürich: Diaphanes, pg. 45 – 60.
  • Nichols, B. (2010). Introduction to documentary (2nd edition.). Bloomington, Indianapolis: Indiana University Press.
  • Keuth, H.; Popper, K. R. (2013). Karl Popper: Logik der Forschung (4., bearbeitete Auflage.). Berlin: Akademie Verlag.
  • Steinmetz, R. (2019): Filme Sehen Lernen 1 - Grundlagen der Filmästhetik. Frankfurt: Zweitausendeins. [DVD]
  • Steinmetz, R. (2011): Filme Sehen Lernen 2 – Licht, Farbe, Sound. Frankfurt: Zweitausendeins. [DVD]
  • Steinmetz, R. (2019): Filme Sehen Lernen 3 – Filmmusik. Frankfurt: Zweitausendeins. [DVD].
  • Stiglegger, M. (2020): Handbuch Filmgenre – Geschichte, Ästhethik, Theorie. Wiesbaden: Springer Fachmedien.






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