Die Behindertenbewegung der 1980er Jahre forderte laut, „widerspenstig, eigensinnig, unbequem“ (Udo Sierck) mit neuen medienwirksamen Formaten ihre Rechte und soziokulturellen Wandel ein. Die Aufarbeitung von Geschichte gehörte zu ihren Stärken. Warum? Was hat Geschichtsbewusstsein mit dieser Bewegung zu tun? Welche Verständnisse von Behinderung entwickelten sie auf dieser Grundlage? Was heißt „Normalisierung“, „Empowerment“ und Dekonstruktion –– und was haben all diese Konzepte mit Geschichte – und mit unserer Gegenwart zu tun?
Das Seminar findet im Kontext partizipativer Lehre in Kooperation mit dem Projekt QuaBIS (https://www.instagram.com/quabis.sachsen/) zusammen mit Anne Goldbach, Beate Schlothauer, Sebastian Wenzel, Mandy Hauser, So Mackert, Steffen Martick, Helene Hellmann, Frank Pöschmann & Nico Leonhardt statt.
Es führt zunächst in Konzepte der DisAbility Studies und der DisAbility History ein. Als theoretische Folie dient insbesondere Mai-Anh Bogers ‚Trilemma der Inklusion‘, das Inklusion als einen komplexen Zusammenhang von Normalisierung, Empowerment und Dekonstruktion perspektiviert. Auf dieser Grundlage verfolgt das Seminar gemeinsam mit Dozierenden mit Behinderungserfahrungen im Sinne einer „Geschichte der Gegenwart“ die Spuren der Behindertenbewegung zwischen damals und heute. In einer interaktiven Auseinandersetzung werden im Zuge des Seminars kreative Präsentationsformate als Projektarbeiten entwickelt, u.a. zu den Themenschwerpunkten Aktivist*innen mit Downsyndrom in der Behindertenbewegung; Selbstbestimmung als Thema der Behindertenbewegung und Behindertenbewegung und Umgang mit Behinderung in der DDR.
Literatur:Mai-Anh Boger: Theorien der Inklusion – eine Übersicht, in: Zeitschrift für Inklusion 1, URL: https://www.inklusion-online.net/index.php/inklusion-online/article/view/413/317 (07.03.2024).
- Trainer/in: Anne Goldbach
- Trainer/in: Mandy Hauser
- Trainer/in: Christa Klein
- Trainer/in: Nico Leonhardt
- Trainer/in: So Mackert
- Trainer/in: Steffen Martick