Viele Kunstwerke sind alles andere als einzigartig – sie haben oder sind selbst „Doppelgänger“ (so der Titel einer Ausstellung zum Thema in der Kunsthalle Bremen). Künstler und Künstlerinnen schufen Repliken ihrer eigenen Werke, kopierten fremde Werke, wiederholten und reproduzierte Zeichnungen und Druckgraphiken. Pausen, Abgüsse, Abdrücke und Rekonstruktionen finden sich in nahezu allen Sammlungen und Museen. Auch Fälschungen fallen in diese Kategorie.
Anhand von Objekten der Gattungen Malerei, Graphik und Skulptur/Plastik in der Kunstsammlung der Universität sollen im Seminar der Begriff des Originals sowie die Funktion und Motivation von Repliken, Kopien und Fälschungen diskutiert werden. Dabei werden auch Übertragungstechniken sowie die Spuren, die diese auf den Objekten hinterlassen können, thematisiert. Die Seminarsitzungen finden alternierend im Seminarraum sowie in der Studiensammlung der Kustodie statt. Geplant sind zudem Ortstermine in der Gipsabgussammlung der Universität sowie in der Universitätsbibliothek.

Literatur:
Doppelgänger. Repliken und „andere Originale“ zu Werken aus der Sammlung der Kunsthalle Bremen, hg. v. Andreas Kreul, Ausst. Kat. Kunsthalle Bremen, 27.04.-04.07.1999, Bremen 1999; Wolfgang Augustyn u. Ulrich Söding: Original – Kopie – Zitat. Versuch einer begrifflichen Annäherung, in: diess. (Hg.): Original- Kopie – Zitat. Kunstwerke des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Wege der Aneignung, Formen der Überlieferung, Passau 2010; Iris Brahms (Hg.): Marginale Zeichentechniken. Pause, Abklatsch, Cut&Paste als ästhetische Strategien in der Vormoderne, Berlin/Boston 2022


Semester: ST 2024