Seit rund fünf Jahren werden Stimmen in Wissenschaft, Journalismus und Politik lauter, die vor einer zunehmenden Spaltung der Gesellschaft warnen. Während Mitte des 20. Jahrhunderts die Gesellschaft entlang von Spaltungen zwischen ethnisch-religiösen Gruppen sowie zwischen Kapital und Arbeit beschrieben wurde, sind es im frühen 21 Jahrhundert Konflikte zwischen politisch-ideologischen Überzeugungen über die gewünschte Gesellschaft und über die Frage des Ausmaßes von Freiheitsrechten spezifischer sozialer Gruppen.
Wir wollen uns im Seminar anhand von theoretischen Überlegungen ein Bild davon machen, welche Mechanismen die Integration der Gesellschaft beeinflussen, um uns danach empirische Studien zu Art und Ausmaß von ausgewählten Konfliktfeldern zu widmen. Als Gegenstand können Einstellungen zu Demokratie und Eliten, Migration, soziale Netzwerke, Vorstellungen über Geschlechterrollen und zum Klimawandel, Wahlverhalten so-wie die sog. affektive Polarisierung behandelt werden. Wir werden versuchen, am Ende des Seminars eine analytische Bewertung des Ausmaßes der gesellschaftlichen Integration und möglicher Spaltungstendenzen vorzunehmen.
- Trainer/in: Holger Lengfeld
- Trainer/in: Philipp Ueberall