Titel: : „Zwischen Zweifel und Akzeptanz“ - Zwangsadoptionen in der DDR


Die Forschungslage zum Thema der Zwangsadoption verändert sich seit den Anfragen an die Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR inbezug auf mögliche Kindesentwendungen kurz nach der Geburt rasant. Seit dem 01.07.2022 forscht auch das Projekt des Deutschen Institutes für Heimerziehungsforschung gGmbH/An-Institut der Evangelischen Hochschule Berlin (DIH) zu diesem Thema. So ist u.a. die Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie der Universität Leipzig Mitglied des interdisziplinären Forschungsteams.

Die Seminare dieser Veranstaltung werden das Thema von der historischen Seite betrachten und die politisch motivierte Kindesentziehung aus unterschiedlichen Perspektiven hinterfragen. Im letzten Semester wurde die wissenschaftliche Recherche insbesondere in Zusammenarbeit mit der BStU vorangetrieben und erste spannende Synergieeffekte sind erkennbar. Um Praxis und Theorie zu vereinen, werden wir nicht nur erneut mit der Außenstelle des Stasiunterlagenarchivs Leipzig zusammenarbeiten. Die Studierenden besuchen ebenso den nächsten Termin des Bundesverwaltungsgerichtes zu einer Zwangsadoption und verfolgen die Verhandlung eines ehemaligen zwangsadoptierten Kindes, dessen Vater nach dem Tod der Mutter einen Ausreiseantrag mit allen Folgen stellte. Allein die vorherigen Urteile dieses Falles sind ein Beispiel für die Gratwanderung bei der Entschädigung der Opfer und für die unterschiedliche Betrachtung von “gerecht” und “Gerechtigkeit”.



Literatur: wird im Seminar bekanntgegeben

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Semester: SoSe 2024