Die homerischen Epen Ilias und Odyssee stehen am Anfang der europäischen Literaturgeschichte und gehören seitdem zu den meistrezipierten Texten überhaupt. Der Name Homers lässt sich als Chiffre für einen 'Verfasser' von Texten begreifen, die am Übergang von der Mündlichkeit zur Schriftlichkeit stehen. Homer galt in der Antike (und darüberhinaus) als der Dichter schlechthin, seine Texte als von unübertroffener Qualität. Fragen der Historizität des Trojanischen Krieges, der den erzählerischen Hintergrund für beide homerischen Epen bildet, haben bis in die Gegenwart zu regen Auseinandersetzungen geführt, sowohl wissenschaftlich als auch in den Feuilletons (etwa zu Schrotts Buch 'Homers Heimat').
Ziel der Vorlesung ist es, die homerischen Epen Ilias und Odyssee in ihren narrativen Strukturen vorzustellen und zentrale Passagen zu behandeln, den mythologischen Hintergrund einzubeziehen und in die Text- und Forschungsgeschichte einzuführen (z.B. Fragen der Oral-Poetry zu behandeln, aber auch die Antike-Rezeption einzubeziehen). Auch die sogenannten homerischen Hymnen sollen in einem Ausblick auf die pseudo-homerischen Dichtungen vorgestellt werden. Sämtliche in der Vorlesung behandelten Texte werden auch in deutscher Übersetzung zur Verfügung gestellt. Alle Interessierten und Gasthörer sind herzlich willkommen.

Semester: ST 2024