
Druckgrafik in Leipzig
Mit Leipzig als „Buchstadt“ verbindet sich auch eine lange und bis heute lebendige Tradition der Druckgrafik in der Stadt. Seit dem 16. Jahrhundert und bis heute haben Künstler in Leipzig im Bereich der Buchillustration gearbeitet, aber auch Stadtveduten und Porträts, Reproduktionen von Werken der Malerei und Skulptur, Vorlagen für die angewandten Künste und nicht zuletzt „Originalgrafik“ – eigenständige Inventionen – in den verschiedensten Techniken geschaffen.
Diese Tradition und die bedeutenden Bestände historischer Druckgrafik in den städtischen Museen, aber auch Institutionen wie die Hochschule für Graphik und Buchkunst oder das Museum für Druckkunst legen geradezu nahe, sich in einem Seminar näher mit der Druckgrafik zu beschäftigen.
Die Begegnung mit den Originalen und eine Kenntnis der technischen Verfahren ist gerade für das Verständnis von Druckgrafik grundlegend: Was sind Hoch- und Tiefdruckverfahren? Wie entsteht eine Radierung? Woran erkennt man einen Holzschnitt oder eine Lithographie? Um solchen Fragen auf den Grund zu gehen, beginnt das Seminar nach einer einführenden Sitzung mit einem Workshop in der druckgrafischen Werkstatt des Instituts für Kunstpädagogik.
Auch die meisten weiteren Sitzungen werden Ortstermine in Leipziger Museen und Institutionen sein, die sich auf die druckgrafischen Künste spezialisiert haben. Dabei werden wir uns mit weiteren Aspekten des Themas auseinandersetzen: z. B. mit wichtigen Stationen einer „Kunstgeschichte der Druckgrafik“, der Frage nach „Original“- und „Reproduktionsgrafik“, mit der kulturgeschichtlichen Bedeutung der grafischen Künste für die Wissensgeschichte, mit ihrer Instrumentalisierung für religiöse oder politische Zwecke oder dem Sammeln von Grafik.
Einführende Literatur:
Koschatzky, Walter: Die Kunst der Graphik. Technik, Geschichte, Meisterwerke, München 1999.
Rebel, Ernst: Druckgrafik. Geschichte und Fachbegriffe, Stuttgart 2009.
- Trainer/in: Nadja Horsch