Friedhöfe sind nicht nur Orte materieller Kultur, sondern ebenso Teil einer räumlich-sozialen Praxis. Die Praxis des Trauerns, die vornehmlich in die Sphäre des Privaten begrenzt scheint, soll durch die Lektüre autobiografischer und autofiktionaler Texte (jüdischer) Autor:innen zugänglich gemacht werden. Die Verbrechen des Nationalsozialismus stellen hierbei eine Zäsur im Umgang insbesondere jüdischer Opfer und ihrer Nachfahren dar. Autor:innen wie Barbara Honigmann und Ruth Klüger setzen sich in verschiedenen literarischen Werken mit der Trauerkultur und Friedhöfen in Beziehung. Diese gilt es zu erforschen. Ziel des Seminars soll sein, dass die Teilnehmenden grundlegende Kompetenzen im Umgang mit literarischen Texten sowie Aspekten der materiellen Kultur von Friedhöfen in einem sozialwissenschaftlichen Kontext erlangen. Voraussetzung für die erfolgreiche Seminarteilnahme ist eine hohe Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit umfangreichen und komplexen Texten. 

Semester: WT 2024/25