Theateraufführungen ermöglichen ein bewusstes oder unbewusstes Raum-Erfahren. Schauspieler:innen und Publikum teilen sich den Raum, werden aber oft auch getrennt voneinander ‚verortet’. Spezifische Verfahren der Illusion oder der Enttäuschung, der Bühnenrahmung, der Sitzplatzierung oder aber freies Bewegen im Raum erzeugen Blickbeziehungen und Wahrnehmungsschranken. Diese aber sind grundlegend als vera¨nderbar anzusehen: „Theater“ findet nicht zwangsläufig in einem Guckkasten statt – ebenso wenig wie Filme stets koha¨renten und ‚realistischen‘ Raumideen folgen. In diesem Seminar sollen allgemeine und medienspezifische Techniken zur Schaffung von Raumwirkungen bewusst erlebt und vergleichend analysiert werden. Dazu werden exemplarisch Räume in Theaterinszenierungen sowie in ausgewählten Filmen untersucht. Begleitend dazu werden Texte gemeinsam erarbeitet, die es ermöglichen, Raumkonzepte und Inszenierungsstrategien historisch und systematisch einzuordnen.
Flankiert wird die Lehrveranstaltung von einzelnen Videosichtungen und ausgewählten Vorstellungsbesuchen. Es wird dabei darauf geachtet, die Kosten für die Studierenden niedrig zu halten.

Semester: WiSe 2024/25