Bilder haben schon immer eine große Wirkung erzielt. Die Erfindung der Druckgrafik hat ihre Verbreitung erheblich erleichtert. Folgen waren u. a. Bilderstürme und Zensur. Jetzt sind sie im Netz unkontrollierbar geworden. Welche Bedeutung haben in diesem Kontext kritische Darstellungen? Dienen sie mehr der Diffamierung oder der Aufklärung? Welche Formen sind zu unterscheiden und welche Kriterien stehen für die Beurteilung zur Verfügung? – Selbst in turbulenten Zeiten medialer Bildexzesse lebend, wollen wir einige zentrale Phasen und Hauptbeispiele der Kunstgeschichte genauer beleuchten. Angefangen bei den Flugblättern der Reformationszeit über die Entstehung der Karikatur im Umfeld der Napoleonischen Kriege bis hin zur politischen Satire der 1920er Jahre und aktuellen Memes. Welche Metaebenen können sich in einer scheinbar simplen Karikatur verstecken und gehören auch kritische Graphik Novels wie Liv Strömquists Das Orakel spricht in diesen Kontext? – Vielleicht hilft der Blick zurück, das eigene Urteil zu schärfen und für Grenzen des Darstellbaren zu sensibilisieren.
- Trainer/in: Nicole Lingott
- Trainer/in: Michael Scholz-Hänsel