Desinformation und Verschwörungstheorien stellen nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Digitalisierung eine zunehmende Gefahr für demokratische Gesellschaften dar. Sie untergraben das Vertrauen in wissenschaftliche Erkenntnisse, gefährden den demokratischen Zusammenhalt und können sogar zu politischer Gewalt führen. Die Phänomene sind daher eine zentrale Aufgabe für die politische Bildung. Im Rahmen des Seminars wird untersucht, welche Herausforderungen mit Verschwörungstheorien und Desinformation einhergehen und wie politische Bildung damit umgehen kann. Ausgehend von gesellschaftlichen Veränderungsprozessen, die sich aus der zunehmenden Digitalisierung ergeben haben, werden theoretische Grundlagen und empirische Befunde zu Verschwörungstheorien und Desinformation diskutiert, um verschiedene Fragen zu beantworten: Was kennzeichnet Desinformation? Wieso glauben Menschen an Verschwörungstheorien? Wie hängen Verschwörungstheorien mit radikalen Einstellungen zusammen? Zur Untersuchung dieser Fragen werden Verschwörungstheorien zu unterschiedlichen Themenbereichen beispielhaft herangezogen (z.B. QAnon, Querdenker, Klimawandel). Abschließend werden Potenziale und Herausforderungen für die politische Bildung abgeleitet und anhand von Praxisbeispielen erörtert.
- Trainer/in: Johannes Schuster