Diese Vorlesungsreihe bietet einen Überblick über die geschichtliche Entwicklung Japans von der Ur- und Frühgeschichte bis in die frühe Neuzeit. Es geht nicht nur um die Vermittlung historischer Fakten, sondern auch um die Frage, wie historische Transformation in den unterschiedlichen Zeiten anders interpretiert, beziehungsweise als Geschichte festgeschrieben wurde. Japanische Geschichte ist dabei nicht ausschließlich als die Geschichte einer Nation zu verstehen, sondern wir blicken auf den japanischen Archipel in seinen regionalen und internationalen Zusammenhängen. In diesem Zuge diskutiert die Vorlesung die Rolle unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen im Hinblick auf sozialen Wandel. Das Augenmerk liegt darauf, wie verschiedene gesellschaftliche Gruppen interagierten und wie sich in dieser Gemengelage unterschiedliche politische Machtkonstellationen, Zentren und Peripherien, bildeten. Im Zentrum steht, wie sich hegemoniale Strukturen hervortaten, die jeweils vorherrschende „japanische Kulturen“ kreierten. Die Fähigkeit, Geschichte nicht als eine Folge von Fakten, sondern interpretierte Wirklichkeit zu analysieren, wird am Semesterende in einer Klausur geprüft.

Semester: WT 2025/26