Demokratie, Liberalismus und Antiliberalismus
Oft ist von der liberalen Demokratie die Rede – einem normativen politischen Ordnungsmodell, das es zu verteidigen gilt. Doch was genau bedeutet liberale Demokratie eigentlich? In gesellschaftspolitischen Debatten entsteht häufig der Eindruck, Demokratie und Liberalismus seien zwei Seiten derselben Medaille. Und doch: Demokratie lässt sich in historischer wie systematischer Perspektive auch unabhängig von liberalen Prinzipien denken – ebenso wie liberale Ordnungen nicht zwingend demokratisch verfasst sein müssen. Denkbar sind somit antiliberale Demokratien als auch antidemokratische Varianten des Liberalismus. Diese Spannungsverhältnisse verweisen auf tiefgreifende theoretische und ideengeschichtliche Divergenzen zwischen beiden Konzepten. Ziel des Seminars ist es, die ideengeschichtlichen und systematischen Grundlagen dieser Dichotomien zu rekonstruieren. Im Zentrum stehen zentrale theoretische Positionen zu Demokratie und Liberalismus, gefolgt von einer vertieften Auseinandersetzung mit unterschiedlichen, teils grundsätzlichen Kritiken am Liberalismus, die gegenwärtig wieder verstärkt vorgetragen werden.
- Trainer/in: Andreas Nix