Spätestens mit dem 9. September 2001 hat sich die Debatte über das Verhältnis zwischen Religion und Politik wiederbelebt. Nicht nur, dass sich die Frage stellt, inwieweit Religionen Konflikte verursachen oder verhindern, auch das Verhältnis zwischen Kirche und Staat oder die Bedeutung, welche Religion oder Religiosität für das Verhalten der Bürger in europäischen Gesellschaften besitzt, rückt in den öffentlichen und wissenschaftlichen Fokus. Im Rahmen der Vorlesung werden verschiedene Bezugsebenen des Verhältnisses zwischen Religion und Politik behandelt. So wird die Bedeutung von Religion für die internationalen Beziehungen (Huntington, Fox, Riesebrodt) genauso thematisiert wie die potentielle Ausbildung einer Zivilreligion (Bellah) oder die Debatte um Integration fremdreligiöser Gruppen. Neben den konzeptionellen und theoretischen Überlegungen werden die Diskussionen mit aktuellem Bezug in ihrer Bedeutung für moderne Gesellschaften diskutiert.  

Semester: ST 2013