Theologie in Form von Briefen gehört zum Spezifischen der Anfänge des Christentums. Die Briefe des Paulus sind die ältesten erhaltenen Dokumente der christlichen Tradition und historischer Ausgangspunkt christlicher Theologie überhaupt. Neben und nach Paulus haben andere dies aufgegriffen und ebenfalls Briefe geschrieben, in denen sie ihre theologischen, christologischen und ekklesiologischen Grundvorstellungen zum Ausdruck brachten. Die Vorlesung versucht einen Gesamtüberblick über die neutestamentliche Briefliteratur (einschließlich der Apokalypse des Johannes) zu geben, indem die Hintergründe der Abfassung im Blick auf Absender, Adressaten und ihre historischen Entstehungsbedingungen aufgezeigt werden. Das vielfältige Bild, dass daraus von der frühen christlichen Literatur entsteht, soll in die Frage nach der Entstehung und der Einheit des Kanons münden, der gerade in dieser vielgestaltigen Form normativen Charakter erlangt hat.
Literatur: I. Broer, Einleitung in das Neue Testament. Studienausgabe, 3. Aufl., Würzburg 2010; M. Ebner/S. Schreiner (Hg.), Einleitung in das Neue Testament, Studienbücher Theologie 6, 2. Aufl., Stuttgart 2013; P. Pokorny/U. Heckel, Einleitung in das Neue Testament, UTB 2798, Tübingen 2007.; U. Schnelle, Einleitung in das Neue Testament, 8. Aufl., Göttingen 2013.
- Trainer/in: Jens Herzer