Seit der Antike werden die seelischen Wirkungen von Musik beobachtet und wissenschaftlich thematisiert. Mit der Entstehung der wissenschaftlichen Psychologie aus der Philosophie im 19. Jahrhundert sind Methoden entwickelt worden, um die psychologischen Dimensionen der musikalischen Perzeption zu durchdringen. In der Vorlesung wird dargestellt, inwieweit Musik zu einem Paradigma der Psychologie wurde, an dem zentrale Mechanismen der Wahrnehmung und der kognitiven Repräsentation im allgemeinen erforscht werden konnten. Die Vorlesung wird eine kritische Methodendiskussion beinhalten und wichtige aktuelle Forschungsparadigmen vorstellen. Es wird sich zeigen, ob die aktuelle Musikpsychologie einer epistemologischen Grundlagenbestimmung ausweicht (Kaiser-el-Safti), ob sie nach wie vor auf Gesetzessuche ist und welche Forschungsideologien wirksam sind.

Semester: WiSe 2010/11