Zahlen spielen in der Politik eine merkwürdige Rolle. In Form von Bevölkerungsstatistiken, wirtschaftlichen Kennziffern usw. bilden sie seit etwa 200 Jahren die Grundlage des modernen Staatswissens. Sie präformieren die Logiken des Regierens. Im politischen Raum sind sie Ressourcen der Auseinandersetzung, und zwar weil sie den Eindruck erwecken, sie seien etwas Außerpolitisches, etwas, das Streit gerade überflüssig macht. Auszuhandeln wäre dann eben, welche die „richtigen" und welche die „falschen" Zahlen sind. Anhand von empirischen Fällen untersuchen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Herstellungsbedingungen von Zahlen in der Politik (z.B. TeilnehmerInnen an Demonstra-tionen, Bevölkerungs- und Klimaprognosen, Migrationen, Kriminal- und Ebolafälle, die „99%" der Occupy-Bewegung), ihre diskursive Verwendung und ihre Wirkmächtigkeit. |
- Trainer/in: Daniel Schmidt