Vielfalt, Pluralität und Diversität… das Selbstverständnis von Gegenwartsgesellschaften und sozialen Gruppen wird zusehends von Pluralitätsvorstellungen geprägt. Die Sozial- und Kulturwissenschaften haben maßgeblich zu diesen Selbstbeschreibungen und Zeitdiagnosen beigetragen. Pluralität steht hier für eine Zunahme von Differenz bei gleichzeitigem Nebeneinander, aber auch Konflikt und Wettbewerb. Allerdings ist es auch die Soziologie, der es gilt, diese Vorstellungen und Diagnosen einzuordnen, zu überprüfen und kritisch zu diskutieren. Dazu kann sie auf weitgefächerte methodische Kompetenzen zur Erforschung von Pluralität sowie umfangreiches Wissen über die Konstruktion von Differenzen und Vielfalt zurückgreifen.

Im Seminar wird sich aus verschiedenen theoretischen und empirischen Perspektiven der Frage angenähert, wie man Pluralität sozialwissenschaftlich begreifen und erforschen kann. Es geht dabei darum, sich mit aktuellen Themen und Fragen einer Soziologie der Pluralität zu beschäftigen und die sozialstrukturellen Gegebenheiten ebenso in den Blick zu nehmen, wie auch zeitdiagnostische Diskussionen zu rezipieren. Besonderes Augenmerk gilt Fragen der Kategorisierung und Differenzierung von Personen, städtischen Zusammenlebens in ethnisch heterogenen Stadtteilen sowie im Kontext religiöser Pluralität.


Semester: SoSe 2023

Anders als andere Studienfächer deckt sich das Studium der „Kulturwissenschaften“ nicht mit einer eigenen wissenschaftlichen Disziplin. „Kulturwissenschaften“ ist der Titel für ein Studienangebot und nicht der einer Wissenschaft. Im gemeinsamen Kolloquium soll deshalb der Versuch unternommen werden, durch Referate, Vorträge und Diskussionen die einzelnen Schwerpunkte des Studiums der Kulturwissenschaften auf Übereinstimmungen und Verschiedenheiten hin transparenter zu machen.
Auch soll die Gelegenheit bestehen, empirische und theoretische Projekte mit anderen zu diskutieren und transdisziplinäre Perspektiven zu entwickeln.

Semester: WiSe 2022/23