Während die physikalischen Gesetzmäßigkeiten und die Physiologie des Hörens Konstanten sind, stellt die Musikgeschichte ihre jeweils wechselnden ästhetischen Ansprüche an Tonvorrat, Konsonanz und Klangfarbe. Niederschlag finden sie in den Stimmungssystemen, die Varianten bzw. Konkretisierungen des Tonsystems darstellen. Der bewusste Umgang mit Stimmungssystemen ist ein grundlegendes künstlerisches Gestaltungsmittel. Neben der theoretischen Auseinandersetzung mit den Quellen vermittelt das Seminar eine praktische Einführung zum Legen von historischen Stimmungen wie etwa von reinen, pythagoreischen und mitteltönigen Stimmungen sowie von Wohltemperierungen.


Semester: SoSe 2023

Schon in der Antike wusste man um die heilende Kraft der Musik, und auf der weltweiten UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes finden sich zahlreiche uralte und noch heute praktizierte Bräuche, die eindrucksvoll belegen, wie sehr man der intuitiven Musiktherapie vertraute. Nicht alles lässt sich unter Laborbedingungen tatsächlich wissenschaftlich beweisen. So gilt der Mozart-Effekt inzwischen als Mythos; Kinder werden nicht intelligenter durch exzessives Hören von Mozarts Melodien, auch geben die Kühe nicht mehr Milch. Doch auf zahlreichen Gebieten der Medizin wie der Erforschung von Demenz, Depression oder z.B. Tinnitus belegen eindrucksvolle Studien die  Heilwirkung von Musik. Dadurch konnte sich die Musiktherapie als hoch wirksame Methode auch hierzulande fest etablieren. Als Gäste werden zwei erfahrene Musiktherapeutinnen aus ihrem Arbeitsalltag berichten.

Die Studierenden erfahren Wissenswertes über die modernen Anwendungsfelder und Methoden der Musiktherapie. Wir schauen weltweit nach praktizierten Bräuchen, gehen aber auch Mythen und wissenschaftlich unhaltbaren Angeboten nach.  Die zu erstellenden Referate betreffen die verschiedenen Gebiete der Musiktherapie, aber auch überkommene historische bzw. auf der UNESCO-Kulturerbeliste verzeichnete lebendige Praktiken.

Literaturempfehlung:

·         Christine Plahl, Musiktherapie: Praxisfelder und Vorgehensweisen, in: Andreas C. Lehmann/ Reinhard Kopiez (Hrsg.), Handbuch Musikpsychologie 2018, S. 689 – 719 (Semesterapparat)

Hans-Helmut Decker-Voigt/ Eckhard Weymann (Hrsg.): Lexikon Musiktherapie, 2. Auflage Göttingen 2009 (Semesterapparat)

·         Stefan Kölsch, Good vibrations – die heilende kraft der Musik, Ullstein 2020 (Semesterapparat)


Semester: SoSe 2023