Das Seminar befasst sich mit der staatlichen Bürokratisierung des Islam und ihren gesellschaftlichen Implikationen in unterschiedlichen lokalen Kontexten in Europa, dem Nahen und Mittleren Osten und Südostasien. Neben empirischen Fallstudien diskutieren wir auch theoretische Literatur, die sich mit bürokratischer Machtausübung und Wissensproduktion in modernen Nationalstaaten befasst. Ein besonderer Fokus liegt auf der Analyse von Aktivitäten staatlicher Akteure, die darauf abzielen, Deutungshoheit im islamischen Diskurs zu erlangen, sowie die vielfältigen gesellschaftlichen Reaktionen darauf.
Während wir uns primär mit ethnologischen Texten (insbesondere aus der ethnologischen Bürokratieforschung sowie der Anthropologie des Islam) auseinandersetzen, werden wir auch Arbeiten benachbarter Disziplinen besprechen, um unseren Blick auf die fachspezifische Herangehensweise der Ethnologie zu Perspektive zu entwickeln