Dieses interdisziplinäre Seminar findet als Kooperation des Instituts für Musikwissenschaft und des Instituts für Germanistik statt (Achtung: neuer Raum: SG 402!).
Leitung: Frieder von Ammon und Stefan Keym
Richard Wagner schrieb nicht nur die Musik, sondern auch die Verse zu seinen musikalischen Dramen, wobei er an vielfältige literarische Vorbilder anknüpfte. Deshalb bieten sich seine Bühnenwerke besonders an, aus einer doppelten, germanistisch-musikwissenschaftlichen Perspektive studiert zu werden. Das gilt auch und gerade für die beiden Werke, die er in der Mitte seiner Schaffenszeit, in der Pause vor Vollendung der Ring-Tetralogie geschrieben hat: Tristan und Isolde (1857-59) und Die Meistersinger von Nürnberg (1861-67).
Tristan und Isolde bezieht sich auf diverse vor allem mittelalterliche Vorlagen, darunter den ungewöhnlichen Tristan-Roman des Gottfried von Straßburg (um 1200). Bei den Meistersingern brachte Wagner mit Hans Sachs eine historische Figur der deutschen Literatur- (und Musik)geschichte auf die Bühne, zusammen mit ihrem kulturellen Kontext des Meistersangs, den er allerdings in einen aktuellen patriotischen Kontext rückte. Die beiden Werke sind in ihrem Thema, ihren Schauplätzen sowie ihrer Klang- und Ausdruckswelt (tragisch/komisch) extrem entgegengesetzt und doch an einem zentralen Punkt miteinander verbunden.
- Dozent: Stefan Keym