Die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts ist in der Musikgeschichte Leipzigs eine Zeit ohne „große Namen“. Die prägende musikalische Persönlichkeit jener Zeit, Johann Adam Hiller (1728–1804), ist im Musikleben der Gegenwart nicht mehr präsent. Und doch werden in dieser Zeit die sozialen Grundlagen des bürgerlichen Musiklebens gelegt, die im 19. Jahrhundert wieder „große Namen“ wie Mendelssohn oder Schumann anzogen – die Grundlagen der musikalischen Öffentlichkeit: Oper und Konzert, Verlagswesen und Musikpublizistik, Chorwesen und Musikunterricht.
In der Übung soll der Strukturwandel Leipzigs hin zur „Musikhauptstadt“ Deutschlands im 19. Jahrhundert nicht nur diskutiert werden. Es sollen auch Texte entstehen für eine künftige virtuelle Musikgeschichte Leipzigs. Darüber hinaus bietet das Jubiläum des Vereins Notenspur die Gelegenheit, Leipziger Musikgeschichte an ein breites Publikum zu vermitteln.
Literatur: Arnold Schering, Johann Sebastian Bach und das Musikleben Leipzigs im 18. Jahrhundert. Der Musikgeschichte Leipzigs dritter Band von 1725 bis 1800, Leipzig 1941. Michael Maul, Musikstadt Leipzig in Bildern, Bd. 1: Von den Anfängen bis ins 18. Jahrhundert, Leipzig 2015.
- Trainer/in: Wolfgang Matthias Fuhrmann