Mittwochs 11-13 Uhr, GWZ 5015

Theorien zwischenmenschlicher Erkenntnis.

In diesem Seminar werden wir uns mit klassischen Theorien der zwischenmenschlichen Erkenntnis beschäftigen, d.h. mit der Frage nach dem Grund und der Natur unserer Erkenntnis eines anderen menschlichen Wesens. Zwischenmenschliche Erkenntnis scheint einerseits eine grundlegende Form der Erkenntnis zu sein, aus der sich zahlreiche normative Ansprüche an uns ableiten lassen. Andererseits scheint sie eine Form der Erkenntnis zu sein, die selbst eine normative Grundlage hat. Wenn ich jemanden nicht als Mensch erkenne, dann tue ich ihm Unrecht. Wie diese zweifache Normativität zu verstehen ist, die die Erkenntnis eines anderen Menschen charakterisiert, wird in der philosophischen Literatur auf sehr unterschiedliche Weise gedeutet. Entsprechend kontrovers sind die Konzeptionen der Natur und des Status, die die zwischenmenschliche Erkenntnis innerhalb des menschlichen Lebens hat. 

Im Zentrum des Seminars stehen die Theorien von Rousseau, Kant, Fichte, Hegel, Sartre, Buber, Wittgenstein, die wir zusammen mit der einschlägigen Sekundärliteratur studieren werden.

Textgrundlage: Ein Reader wird bereitgestellt.

Zur Einführung: A. Honneth, Anerkennung. Eine europäische Ideengeschichte (Suhrkamp 2018).


Semester: WiSe 2022/23