Im Dialog mit den klassischen Werken von Plato, Aristoteles und Kant entwickelt Korsgaard eine konstruktivistische Moraltheorie, nach der die Prinzipien der praktischen Vernunft konstitutiv fürs Handeln als solches sind. Handeln heißt nämlich, Wirkungen hervorzubringen, von denen man selbst den Ursprung ist. Dieses erfordert nach Korsgaard, dass die Person, die handelt, sich selbst mit einem Prinzip der Handlung identifiziert, die die Vielheit ihrer Ziele und Motive vereinigt, wobei diese Einheit ihrerseits die Grundlage der Identität der Person selbst ausmacht. In diesem Seminar setzen wir uns mit Korsgaards Kantische Ethik, ihre Argumente und ihre Bedeutung für konkrete ethische Fragen auseinander. Wir werden ausgewählte Texte aus Korsgaards Hauptwerke (The Sources of Normativity; Self-Constitution: Agency, Identity, and Integrity; Fellow Creatures: Our Obligations to the Other Animals) gemeinsam diskutieren und Fragestellungen ausarbeiten, die Studierenden in ihrer eigenen Forschung vertiefen können. Die Diskussion im Seminar wir auf Deutsch stattfinden, aber die meisten Texten müssen auf Englisch gelesen werden.

Semester: WiSe 2022/23