Alle unsere Handlungen, wie wir essen, uns kleiden, in Familien zusammenleben oder einen wissenschaftlichen Vortrag halten, sind nur als Teil von sozialen Praktiken verständlich, in die sie eingebettet sind. Soziale Praktiken sind wesentlich normgeleitet. Die für eine soziale Praxis konstitutiven Normen strukturieren und ordnen dabei nicht nur unser Tun, sondern unsere Handlungen werden auch aufgrund solcher Normen bewertet. Zumindest einige der Praktiken, die unser Zusammenleben anleiten, führen zur ungleichen Behandlung oder gar Unterdrückung bestimmter Personen oder sozialer Gruppen, z.B. aufgrund von Geschlecht, Race, sozialer Herkunft usw. Im Seminar wollen wir uns durch die Lektüre einschlägiger Texte der drei Philosophinnen Sally Haslanger, Rahel Jaeggi und Judith Butler sowohl der Frage widmen, was eine soziale Praxis ist, was sie möglicherwiese zur Ideologie macht und wie sie kritisiert werden kann.


Semester: WT 2022/23