Die HIV/AIDS-Krise der 1980er und 1990er Jahre ist im kollektiven Gedächtnis insbesondere als Krise der weißen homosexuellen Männern eingeschrieben. Dabei hat HIV/AIDS seine Spuren in allen gesellschaftlichen Bereichen hinterlassen. In diesen sind ganz eigene Kunstformen entstanden, insbesondere erste Formen von alternativer Film- und Medienkunst in den USA. Die entstandenen Filme und Videos sind Gegenerzählungen und gleichzeitig Auseinandersetzung mit dem Positiv-Sein der Betroffenen in ihren gesellschaftlichen Milieus. Das Seminar möchte sich mit drei Filmemacher:innen auseinandersetzen: Gemeint sind David Wojnarowicz, Alexandra Juhasz und Marlon Riggs, die für die Trias Class, Gender und Race stehen. Die Beschäftigung wird vorbeireitet durch zwei theoretischen Perspektiven auf die HIV/AIDS-Krise, durch eine intensive Beschäftigung von Film als Gegenstand der Kultur- und Gesellschaftswissenschaften sowie jeweilige historische Einordnungen der Filmemacher:innen. Die Leitfrage des Seminars ist, welche Auseinandersetzungen evozierte die HIV/AIDS-Krise insbesondere in den USA an den Rändern der Gesellschaft und wie lässt sich diese Auseinandersetzung vor allem anhand der Filmen rekonstruieren? 


Das Seminar wird zunächst wöchentlich stattfinden. Die inhaltlichen Sitzungen inkl. Filmsichtungen finden in Blöcken statt und sollen eigenständig vorher vorbereitet werden. 


*Die Texte und Arbeiten der Künstler sowie die weitere Literatur werden zur Verfügung gestellt und sind zum Großteil auf Englisch. 

*Content Warning: Die Arbeiten der Künstler sind teilweise explizit körperlich! Sie enthalten grenzüberschreitende, teilweise gewalttätige sowie pornografische Elemente. Sie beschreiben und zeigen überdies das Sterben mit Aids!


Semester: WiSe 2023/24