Seit dem 18. Jh. regeln geistige Eigentumsrechte in modernen leistungs- und wettbewerbsorientierten Gesellschaften Status, Zugang, Verbreitung und Verwertung von Wissen und Kultur. Geistige Eigentumsrechte bezeichnen starke subjektive und zeitlich begrenzte Verfügungs- und Handlungsrechte, die geistige Schöpfungen abgrenzen, schützen, einordnen und kommerzialisieren.

Begriffe wie geistiges Eigentum, intellectual property, copyrights, Autorenrechte, Urheberrechte, Patente, Markenzeichen, gewerbliche Muster und Modelle, geographische Herkunftsangaben, Persönlichkeitsrechte usw. sind einige der zentralen Begrifflichkeiten in diesem eher technisch anmutenden, juristisch geprägten Universum. Was bezeichnen sie? Wann und wie kamen sie zustande? Und welche ist deren Bedeutung für Urheber, Gesellschaft und Wirtschaft?

Das Seminar bietet einen Einstieg in die Geschichte des geistigen Eigentums vom späten 18. bis zum 21. Jh. aus kultur- und sozialgeschichtlicher Perspektive. Das Rechtsinstitut des geistigen Eigentums wird durch interdisziplinäre Zugänge unter Berücksichtigung von Rechts-, Medien-, Kunst-, Literatur-, Technologie-, Politik-, Wirtschafts-, Kultur- und Sozialgeschichte in seiner Komplexität und Wandelbarkeit kritisch durchleuchtet. Der internationale Durchbruch des geistigen Eigentums wird anhand der Geschichte relevanter internationaler Organisationen und an der Schnittstelle zwischen Nationalisierungs- und Internationalisierungsprozessen dargestellt.


Semester: WiSe 2023/24