Der Konstitutivismus schlägt vor, die Geltung moralischer und überhaupt
praktischer Normen in Analogie zu der von konstitutiven Regeln zu verstehen.
Die Regeln des Schachspiels definieren, was es bedeutet, Schach zu spielen, und
legen gleichzeitig fest, wann ein Zug im Spiel erlaubt bzw. ein guter Zug ist.
Analog sollen moralische bzw. praktische Normen nicht nur definieren, was es
bedeutet zu handeln, sondern auch festlegen, welche Handlungen erlaubt bzw. gut
sind. Die Vorlesung entwickelt diese Idee in Auseinandersetzung mit
rivalisierenden Erklärungen (Realismus, Subjektivismus) und anhand von
prominenten Vertreter:innen (Christine Korsgaard, J. David Velleman, Michael
Smith). Anschließend werden wichtige Einwände diskutiert und eine eigenständige
Version des Konstitutivismus ausgearbeitet, die Einsichten des zeitgenössischen
Neo-Aristotelismus aufnimmt.
- Trainer/in: Andrea Busch
- Trainer/in: Christian Kietzmann