Seit 2015, spätestens aber mit Beginn der COVID-19-Pandemie hat sich das Demonstrations-geschehen und die Protestkultur in Ostdeutschland – speziell auch in Sachsen – dynamisiert. Damit gewinnt die Straße als eigenständige und eigensinnige Arena des Politischen zunehmend an Bedeutung. Im Kontrast zu den Querdenkenprotesten in Südwestdeutschland sind die aktuellen Proteste in Ostdeutschland noch wenig beforscht. Im Seminar wird in verschiedene Methoden der Erforschung von Demonstrationen kurz eingeführt und teilstandardisierte Befragungen
von Teilnehmer*innen auf Protesten in Sachsen geplant und durchgeführt. In den Blick kommen dabei Protestereignisse, die im Herbst 2023 stattfinden werden, das werden vermutlich, aber nicht nur, extrem rechts konnotierte Proteste werden. Durch ein intensives Risk-Assessment werden die Feldaufenthalte vorbereitet und die Herausforderungen dieser Form von Forschung
intensiv besprochen. Das Seminar findet in Kooperation mit dem Else-Frenkel-Brunswik-Institut und gemeinsam mit Piotr Kocyba statt, der seit den Protesten von PEGIDA langjährige Erfahrungen in der Durchführung von Demonstrationsbefragungen u.a. in Deutschland und
Polen hat. Parallel dazu findet in Kooperation mit Prof. Nadine Jukschat an der Hochschule Görlitz/Zittau ein Seminar statt, die ebenfalls Demonstrationen in der Region untersuchen. Reisekosten für die Feldaufenthalte können im Rahmen des Aufbaus eines kontinuierlichen Protestmonitorings in Sachsen übernommen werden.

Semester: WT 2023/24