SE I: Mi. 15-17, SG 428.
Max Stirner (1809-1882) ist einer der interessantesten Figuren aus dem Kreis der sogenannten „Linkshegelianer“. Ein Außenseiter im Kreis der „Freien“, einem Debattierzirkel oppositioneller (liberaler und sozialistischer) Akademiker und Publizisten, dem unter anderem Bruno und Edgar Bauer, Karl Friedrich Köppen, Ludwig Buhl, Adolf Friedrich Rutenberg, Hermann Maron und kurzzeitig Friedrich Engels angehörten, Stirner hat in heftigen Auseinandersetzungen mit ihnen seine Philosophie eines nominalistischen Subjektivismus entwickelt, der den Menschen von der Knechtschaft der „fixen Ideen“, d.h. der konventionell-abstrakten Begriffe befreien soll. Stirner ist der Ansicht, dass der Mensch sein Handeln nur an seinen momentanen Bedürfnissen und der momentanen Beurteilung der Situation orientieren soll. Eine Fundierung des Handelns auf allgemeinen Ideen und Werten führt zur Unterwerfung unter fixe Ideen und zum Fanatismus. Im Seminar werden wir uns mit den zwei wichtigsten Werken von Stirner beschäftigen, der Frühschrift „Das unwahre Prinzip unserer Erziehung“ und seinem Hauptwerk „Der Einzige und sein Eigentum“.
Das Seminar ist für Hörer aller Fakultäten und für das Seniorenstudium geöffnet.
Literatur:
Max Stirner
– Das unwahre Prinzip
unserer Erziehung: und andere Essays, Edition Holzinger, Taschenbuch
2017.
– Der Einzige und sein Eigentum: Ausführlich kommentierte Studienausgabe, Verlag Karl Alber 2016
- Trainer/in: Nikolaos Psarros