Literarisch inszenierten mittelalterlichen Religionsgesprächen wie Ramon Llulls Disputatio oder De pace fidei von Nikolaus von Kues wird in der jüngeren Forschung eine erhöhte Aufmerksamkeit zuteil. Dabei gehört es zum guten Ton, sich kritisch gegenüber der Darstellung der anderen Religionen und dem Wahrheitsanspruch der eigenen Religion in diesen fiktiven Dialogen zu äußern. Als kritischer Referenzpunkt gilt zumeist die Religionsphilosophie der Aufklärung, in deren Pathos der Anerkennung anderer Religionen sich ein neues Ethos zeige, dessen Entwicklung bestenfalls mit dem Mittelalter anhebe, sich jedoch erst in ihr vollende. Anhand eines Vergleichs zweier literarisch inszenierter Religionsgespräche im Mittelalter soll deshalb in dieser Veranstaltung untersucht werden, wodurch sich in diesen Diskussionen Gründe überhaupt als objektive Gründe auszeichnen können.
Literatur:
Ramon Llull: Das Buch vom Heiden und den drei Weisen, hg. Theodor Pindl. Reclam, Stuttgart. Nikolaus von Kues: De pace fidei https://cusanus-portal.de/content/werke.php?werk=15
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