Das Seminar findet statt als Blockseminar vom 06. – 08. Februar 2025.
Auch wenn Heideggers „Sein und Zeit“ (1927) kaum je eine Quelle beim Namen nennt, ist das Werk von Anfang bis Ende eine kritische Auseinandersetzung mit der philosophischen Tradition, insbesondere mit Aristoteles, Kant und Descartes. Zentraler Ausdruck dieser Kritik ist der Ausdruck „Dasein“. Er steht für die reflexive, in praktische (Sinn-)Zusammenhänge involvierte Existenzweise des Menschen. Heidegger richtet sich damit gegen eine stärker objektivierende Rede von „Individuum“, „Subjekt“, „Ich“ oder auch „Person“. Im Seminar wollen wir ausloten, ob das nur ein Streit um Worte ist.
In gemeinsamer Lektüre und Rekonstruktion der „existenzialen Analyse“ wird es uns darum gehen, Heideggers Sprache und das, wovon er sich abgrenzen will, genau zu verstehen. In der Hauptsache werden wir uns mit dem zweiten Abschnitt des Buches beschäftigen, also mit dem Text ab Paragraph 45.
Während Heidegger mit seiner Rede vom „Mitsein“ eine Kritik am isolierten „Subjekt“ der cartesianischen Tradition formuliert, tritt die Gemeinschaft im weiteren Verlauf seiner Analyse negativ auf – als „Verfallenheit an das Man“, also im Sinne eines Konformismus, den es zu vermeiden gelte. Ob Heideggers existenziallogische Analyse damit selbst wiederum in einem ‚Subjektivismus‘ mündet, wollen wir im Seminar diskutieren ergründen.
Der Seminarplan sowie weiterführende Literatur werden nach Anmeldung zum Seminar bekanntgegeben.
Die Übernahme eines Seminarvortrags ist Teil der Prüfungsleistung.
- Trainer/in: Leander Berger
- Trainer/in: Andrea Busch